Zugang zu Trinkwasser in europäischen Ländern im Vergleich zum Rest der Welt
Sicheres und leicht verfügbares Wasser ist wichtig für die öffentliche Gesundheit, unabhängig davon, ob es zum Trinken, für den Hausgebrauch, für die Lebensmittelproduktion oder für Erholungszwecke verwendet wird. Eine verbesserte Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie eine bessere Bewirtschaftung der Wasserressourcen können das Wirtschaftswachstum der Länder fördern und erheblich zur Armutsbekämpfung beitragen.
Im Jahr 2010 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Einrichtungen ausdrücklich anerkannt. Alle Menschen haben das Recht auf ausreichendes, kontinuierliches, sicheres, akzeptables, physisch zugängliches und erschwingliches Wasser für den persönlichen und häuslichen Gebrauch.
Das Ziel für nachhaltige Entwicklung 6 fordert einen universellen und gerechten Zugang zu sicherem und erschwinglichem Trinkwasser. Das Ziel wird mit dem Indikator „sicher verwaltete Trinkwasserversorgung“ verfolgt - Trinkwasser aus einer verbesserten Wasserquelle, die sich auf dem Gelände befindet und bei Bedarf verfügbar und frei von Verunreinigungen und chemischer Kontamination ist.
Im Jahr 2017 nutzten 5,3 Milliarden Menschen sicher verwaltete Trinkwasserdienste - das heißt, sie nutzten verbesserte Wasserquellen auf dem Gelände, die bei Bedarf verfügbar und frei von Kontaminationen sind. Die verbleibenden 2,2 Milliarden Menschen ohne sichere Wasserversorgung umfassten:
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1,4 Milliarden Menschen mit Grundversorgung, d.h. eine Wasserquelle, die innerhalb von 30 Minuten erreicht werden kann
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206 Millionen Menschen mit eingeschränkten Versorgung oder einer Wasserquelle, die mehr als 30 Minuten entfernt ist
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435 Millionen Menschen entnehmen Wasser aus ungeschützten Brunnen und Quellen
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144 Millionen Menschen sammeln unbehandeltes Oberflächenwasser aus Seen, Teichen, Flüssen und Bächen
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Quelle: World Health Organisation
Fortschritte des SDG 6 in 2019:
Trotz des Fortschritts fehlt es Milliarden von Menschen immer noch an sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Handwaschanlagen. Die Daten deuten darauf hin, dass für einen universellen Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen bis 2030 die derzeitige jährliche Fortschrittsrate verdoppelt werden müsste. Eine effizientere Nutzung und Bewirtschaftung von Wasser ist entscheidend, um der wachsenden Nachfrage nach Wasser, den Bedrohungen der Wassersicherheit und der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Dürren und Überschwemmungen infolge des Klimawandels gerecht zu werden.
- Weltweit stieg der Anteil der Bevölkerung, die sichere Trinkwasserdienstleistungen in Anspruch nehmen, zwischen 2000 und 2015 von 61 auf 71 Prozent. Weitere 19 Prozent der Weltbevölkerung nutzten grundlegende Trinkwasserdienstleistungen. Dies bedeutet, dass 785 Millionen Menschen noch nicht einmal eine Grundversorgung mit Trinkwasser hatten.
- Die Weltbevölkerung, die sicher verwaltete sanitäre Einrichtungen nutzt, stieg von 28 Prozent im Jahr 2000 auf 43 Prozent im Jahr 2015 und auf 45 Prozent im Jahr 2017, wobei die größten Zuwächse in Lateinamerika und der Karibik, in Afrika südlich der Sahara sowie in Ost- und Süd- und Südamerika zu verzeichnen waren.
- Im Jahr 2017 verfügten weltweit rund 60 Prozent der Menschen und in den am wenigsten entwickelten Ländern nur 38 Prozent über eine grundlegende Handwaschanlage mit Wasser und Seife. Schätzungsweise 3 Milliarden Menschen hatten zu Hause keine grundlegenden Handwaschanlagen.
- Im Jahr 2016 fehlte einem Drittel aller Grundschulen die Grundversorgung mit Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene, was sich auf Millionen von Schulkindern auswirkte. In einer von vier Gesundheitseinrichtungen weltweit fehlte die Grundversorgung mit Wasser!
Mehr Informationen in englischer Sprache: Report of the UN Secretary-General: progress towards the Sustainable Development Goals.
Zugang zu Trinkwasser in Europa:
Die meisten in der EU lebenden Menschen haben einen guten Zugang zu hochwertigem Trinkwasser und Leitungswasser ist in europäischen Schulen kostenlos. Trinkwasser in Europa wird aus verschiedenen Quellen entnommen, wobei die Hauptquellen Grundwasser und Oberflächenwasser sind. Die Wasserpolitik der EU konzentriert sich auf den Schutz der Wasserressourcen. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) soll einen guten ökologischen Zustand erreichen und eine nachhaltige Wassernutzung ermöglichen. Die neue Trinkwasserrichtlinie besagt, dass Trinkwasser europaweit besser werden soll, insbesondere in Bezug auf strenge Schadstoffgrenzwerten. Zudem soll Trinkwasser allen Bürgerinnen und Bürgern jeder Zeit zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zum Trinkwasserzugang finden Sie in Kapitel 3.