Anreize zum Wassertrinken setzen
Verordnungen
Länder innerhalb der EU haben unterschiedliche Richtlinien und Vorschriften, die sich mit dem Wassertrinken an Schulen befassen. Im EU-Aktionsplan zur Bekämpfung der Adipositas im Kindesalter 2014-2020 heißt es, dass Initiativen zur Bereitstellung von frischem Trinkwasser für Kinder und Jugendliche in Schulen zur Förderung der Gesundheit und als Ersatz für zuckergesüßte Getränke Vorrang haben sollten. Schulen sollten eine sogenannte "geschützte Umgebung" sein.
In einigen Partnerländern gelten daher strenge Vorschriften hinsichtlich Getränkeverkauf an Schulen, z.B. durch Verbot von Getränkeautomaten in Schulen. Andere Länder haben noch keine Beschränkungen hinsichtlich des Verkaufs von zuckergesüßten Getränken an Schulen. Die Förderung von Wasser als (Schul)Getränk steht in nahezu jedem Land im Fokus.
In Österreich gibt keine spezifischen nationalen Regelungen für Kindergärten oder Schulen. Doch zunehmend werden Schulen selbst aktiv und forcieren als "Wasserschulen" Trinkwasser als Schulgetränk. Andere Getränke werden in diesen Schulen nicht (mehr) verkauft. Die nationalen Empfehlungen einer gesundheitsfördernden Ernährung sehen Wasser als Alltagsgetränk vor.
Derzeitige Regelungen für Schulgetränke in den Partnerländern finden Sie in unserer Erhebung "Trinkverhalten, Wasserqualität und Zugang zu Wasser in Schulen der Partnerländer" Erhebung
Förderung
Studien haben gezeigt, dass bei der Förderung des Wassertrinkens in Schulen mehr Schüler/innen Wasser tranken und zumindest während der Schulzeit weniger sonstige Erfrischungsgetränke konsumiert werden. Werbung für das Wassertrinken fördert die Aufmerksamkeit für das Thema und erinnert (unbewusst) immer wieder ans Trinken.
- Plakate: Beim Wasserhahn, beim Trinkbrunnen, in der Schulkantine oder im Schulgang aufgehängt, zeigen, wo getrunken werden kann und erinnern immer wieder an das Trinken. Schlüsselbotschaften könnten die Qualität des Wassers, die gesundheitlichen Vorteile von Wasser, die Kosteneinsparungen beim Wassertrinken, die Unterstützung beim Lernen und die Umweltvorteile von Leitungswasser gegenüber Getränken aus Einwegflaschen umfassen.
- Intranet, Schulnewsletter, Schulzeitung und E-Mails: Informieren Sie auch die Eltern über die Pläne der Schule.
- Unterrichtsaktivitäten: Machen Sie Wasser (trinken) zum Thema im Unterricht.
- Engagieren Sie die Schüler/innen: Vergessen Sie nicht, die Schüler/innen in die Wassertrink-Förderungsaktivitäten einzubeziehen. Kinder und Jugendliche haben gute Ideen, wie und wo sie die Botschaft an ihre Peers bringen können. Teilnahme erhöht auch die Eigenverantwortung für das Projekt. Sie können beispielsweise einen Wettbewerb veranstalten, bei dem Schüler/innen Poster und Videos erstellen, in denen beschrieben wird, warum sie gerne Wasser trinken.
Nudging-Methoden
Wie im vorherigen Abschnitt zu sehen war, ist Werbung ein wichtiger Schritt zur Förderung des Wassertrinkens in Schulen. Wie bereits erwähnt, macht es die Lernenden darauf aufmerksam, was die Schule getan hat, um den Zugang zu Trinkwasser zu verbessern. Darüber hinaus besteht der andere Vorteil der Werbung darin, Schüler/innen daran zu erinnern, dass sie mehr Wasser trinken sollten. Informationsplakate in der Nähe von Trinkstellen erinnern daran, eine Pause einzulegen, um Wasser zu trinken. Neben Postern gibt es viele weitere kreative Möglichkeiten, das Wasser trinken zu fördern:
- Schüler/innen einbeziehen: Kindern und Jugendlichen die Verantwortung für ihre Trinkgewohnheiten geben. Machen Sie ein Trinktagebuch oder einen Trinkpass um das Trinkverhalten zu reflektieren. Warum nicht versuchen, einen Wettbewerb in der Schule durchzuführen, um herauszufinden, welche Vorschläge Schüler/innen machen, damit an der Schule mehr Wasser getrunken wird? Die besten Ideen werden umgesetzt!
- Wasserchampion: Einige Schulen haben eine/n Schüler/in zum „Wasserchampion“ ernannt. Der Champion geht als gutes Vorbild voran, trinkt Wasser und fordert die anderen heraus, mit ihm/ihr Schritt zu halten.
- Motivierende Etiketten: Wenn Sie Becher oder Flaschen zum Trinken bereitstellen, fügen Sie dekorierte Klebeetiketten mit der Aufschrift „Trink mich“ hinzu, um die Schüler/innen zum Trinken von Wasser zu ermutigen.
- Sensibilisierung: Eine Schule in Großbritannien sammelte leere Plastikwasserflaschen und fertigte aus den Flaschen ein Modell eines Mannes an, das die Kinder „Hydro Man“ nannten. Sie machten Kampagnen mit Plakaten in der Schule und veranlassten die Kinder, an einer Umfrage teilzunehmen, die sie erstellt hatten, um zu messen, wie viel Wasser ihre Klassenkameraden vor und nach der Challenge tranken. Hydro Man wurde an prominenter Stelle in der Schule platziert, um die Kinder daran zu erinnern, Wasser zu trinken. Diese Art von Projekt könnte auch genutzt werden, um Plastikmüll und Alternativen zu Plastikflaschen zu thematisieren.
- Wasserflaschen bereitstellen: In Wien stellte die örtliche Wasserversorgung allen öffentlichen Pflichtschulen Wasserflaschen zur Verfügung. Die Schulen berichteten, dass die Schüler/innen durch ihre eigene Wasserflasche mehr Lust hatten, ihre Flaschen regelmäßig zu füllen und auszutrinken. Wenn es ein Budget für wiederverwendbare Wasserflaschen gibt, ist dies auch eine großartige Gelegenheit, Kinder über die Umweltprobleme im Zusammenhang mit Wasser zu unterrichten und die Wiederverwendung und das Recycling zu fördern. Im Folgenden finden Sie einen Kurzfilm über das Projekt der Wiener Wasserschulen.